PRESSEMITTEILUNG

Theologischer Ehrendoktor für Herzog Carl von Württemberg

Vallendar, 10. November 2008

Am Samstag, 8. November 2008 verlieh die Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar den theologischen Ehrendoktor an Herzog Carl von Württemberg. Der Feierstunde in der Aula der Hochschule ging ein Pontifikalamt mit Bischof Dr. Gebhard Fürst von Rottenburg-Stuttgart voran. Dieser würdigte Herzog Carl von Württemberg als einen Menschen, der stets darauf achte, „auf dem Grund des Evangeliums zu stehen“. „Er hat in beispielhafter, energischer und beharrlicher Weise nach Wegen und Möglichkeiten gesucht, wie die Grundanliegen des christlichen Engagements in unserer Gesellschaft und in der Welt zeitgemäß und wirkungsvoll umgesetzt werden können“, so Fürst weiter. Exemplarisch berichtete der Bischof in seiner Predigt von den jahrzehntelangen Bemühungen des Herzogs in der Stiftung Katholischer Schulen.

Nach dem Gottesdienst eröffnete Rektor Prof. Niederschlag den akademischen Festakt zur Verleihung der Ehrendoktorwürde in der Aula der Hochschule. Er begrüßte zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Gesellschaft. Neben der Königlichen Familie von Württemberg und Vertretern des regionalen Adels galt sein besonderer Gruß dem evangelischen Landesbischof Dr.h.c. Frank Otfried July, dem Präsidenten des rheinland-pfälzischen Landtages, Joachim Mertes, Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch in Vertretung des Ministerpräsidenten von Baden Württemberg sowie den anwesenden Trägervertretern der Hochschule (darunter Generaloberin Sr. Basina Kloos sowie Vizeprovinzial P. Norbert Possmann). Aus dem Stuttgarter und Ulmer Raum waren viele Freunde und Weggefährten des zu Ehrenden angereist, darunter auch die Schwester von Kardinal Kasper, Prof. Hildegard Kasper. In der gemeinsamen Verbundenheit mit dem Kardinal lagen die Anfänge des Kontaktes zwischen der Vallendarer Hochschule und Herzog Carl.

Anschließend richtete Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Lothar Späth die Laudatio an den Herzog. Er würdigte das große gesellschaftliche Engagement des Oberhauptes des königlichen Hauses von Württemberg und unterstrich, dass Herzog Carl in besonderem Maße für die Menschen des Landes, das den Namen seiner Familie trägt, da sein möchte. Ein besonderes Augenmerk richte der Herzog auf die Sorge für ein qualitativ hochstehendes schulisches Leben. Späth betonte, dass Herzog Carl in einem Wertesystem leben wolle, welches seine Quellen in den christlichen Wurzeln des Abendlandes finde. Herzog Carl agiere liebenswert und ohne sich aufzudrängen. „Er ist einer der leisen Menschen, die aber klar wissen, was sie wollen und deshalb oft eine Mittlerfunktion wahrnehmen können“, so Späth.

Anschließend richteten der Landesbischof der lutherischen Kirche Württembergs, Dr. Frank Otfried July, der Präsident des rheinland-pfälzischen Landtages, Joachim Mertes, und die baden-württembergische Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch Grußworte an die Festgesellschaft. Letztere überbrachte dem Geehrten die herzlichsten Grüße des baden-württembergischen Ministerpräsidenten, Günther Oettinger.

Abschließend bedankte sich Herzog Carl von Württemberg für „eine der ungewöhnlichsten Auszeichnungen“ seines Lebens. Sie habe ihn im Vorfeld dazu gedrängt, nach dem roten Faden zu suchen, der all seine Aktivitäten durchzieht. „Für die Stadt und das Land“ sei er stets in christlicher Grundüberzeugung tätig gewesen. In einer immer globaler und schneller werdenden Zeit sei Heimatverbundenheit wichtig. Sie schaffe erst die Voraussetzungen dafür, in echt „katholischer“, universaler Weise über die Grenzen hinaus zu wirken. Dabei sei die Kirche von ihrem Grundauftrag für alle Menschen stets ein globales Unternehmen gewesen, das jedem Christen die Möglichkeit anbietet, sich mit all seinen Kräften und Möglichkeiten einzusetzen für die weltweite Not. Herzog Carl nannte dafür den Segen des Papstes „Urbi et orbi“ („der Stadt und dem Erdkreis“) ein sprechendes Symbol. Er schloss seine Rede mit herzlichen Dankesworten an seine Familie, seine Weggefährten und alle, die ihn bei seinem Engagement unterstützen. Lang anhaltender Applaus bezeugte, dass viele seinen Appell, kirchliches und soziales Leben aktiv mit zu gestalten, gehört und verstanden haben.

(Prof. Dr. Paul Rheinbay SAC, Prorektor)