„Amoris laetitia. Das Evangelium von der Familie“
11. Symposion des Kardinal Walter Kasper Institutes
Vallendar, 24.05.2017. Vom 19. bis 21.05.2017 fand das 11. Symposion des Kardinal Walter Kasper Instituts an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) statt. Rund 120 Gäste sind dazu in die Aula der PTHV gekommen. Namhafte Referenten, darunter auch Teilnehmern der Weltbischofssynoden, reflektierten über das Thema „Amoris laetitia. Das Evangelium von der Familie“.
„Ehe und Familie sind nicht nur ein Thema der Katholiken, sondern ein Menschenthema“, sagte Prof. P. Dr. George Augustin SAC, Direktor des Institutes, in seiner Begrüßungsrede am Freitagabend. „Das Gelingen von Ehe und Familie ist nicht selbstverständlich, Ehe und Familie brauchen Orientierung. Das Thema ist viel umfassender und kostbarer, als es oftmals diskutiert wird.“ Von der christlichen Botschaft her gelte es, Räume zu schaffen, um Wege des Gelingens zu finden. „Wie können wir das als Zeugnis für die Welt vorlegen?“, fragte er und führte so in den sich anschließenden Eröffnungsvortrag „Amoris laetitia – Das Evangelium von der Familie“ von Kardinal Walter Kasper ein.
„In dem Schreiben geht es um die Zukunft der Menschheit – die Familie gilt als Abbild der Kirche; die Familie ist der Weg der Kirche“, sagte Kardinal Kasper zusammenfassend. Er erklärte zunächst, dass kaum ein anderes Schreiben der vergangenen Jahre so viel diskutiert wurde, insbesondere das 8. Kapitel, in dem es um die „zerbrechlichen Situationen“ geht. Dies sei aber nicht die elementare Frage von ‚Amoris laetitia‘. Vielmehr sei es Ziel des Schreibens, Wege zum Gelingen von Ehe und Familie zu finden. Dabei helfe die Kirche. Kasper mahnt: „Man kann das Kapitel 8 nur in Zusammenhang mit den vorausgegangenen Kapiteln verstehen.“
Am Samstag referierte Prof. Dr. Markus Schulze SAC (Dogmatiker, Vallendar) zum Thema „‚Coniugium‘ und ‚Matrimonium‘. Zur theologischen Sinnbestimmung von Ehe und Familie bei Thomas von Aquin“ und anschließend Prof. Dr. Helmut Hoping (Dogmatiker, Freiburg i. Br.) zu „Konsens und Segen. Zur Frage nach dem Spender des Ehesakraments“. Am Nachmittag sprachen Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff (Moraltheologe, Freiburg i. Br.) zum Thema „Theologischer Paradigmenwechsel und neue pastorale Spielräume“ und Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl (Moraltheologin, Augsburg) unter dem Titel „Drei Worte: ‚darf ich?‘, ‚danke‘ und ‚entschuldige‘ (AL 133). Über das Gelingen des Familienlebens aus der Perspektive von Amoris Laetitia“. Am Abend referierte Prof. Dr. Aloys Buch (Moraltheologe, Lantershofen) zum Thema „‚Amoris laetitia‘ mitgestalten. Christliche Ehe und Familie als Anspruch und Auftrag“. Professor Buch hatte mit seiner Frau Petra als Berater an der Bischofssynode zum Thema „Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute“ teilgenommen.
Das Symposium endete am Sonntag mit einem Pontifikalamt zur Feier des Diamantenen Priesterjubiläums von Kardinal Walter Kasper, in welchem der Jubilar in seiner Festpredigt auf seinen Dienst als Priester, Bischof und Kardinal zurückblickte. Der festliche Gottesdienst wurde vom Gesangsverein Germania 1870 e.V. unter der Leitung von Tristan Kusber musikalisch gestaltet.
Fotos: Dr. Heiko Merkelbach / Timo Michael Kessler / Winfried Scholz