Kommentar

Walter Kardinal Kasper ist, gemäß seinem Lebens- und Arbeitsmotto als
Priester, ein Diener der Freude. In Wangen bei der Feier seines
50-jährigen Priesterjubiläums hat das Motto sich mehr als erfüllt.

Funke ist übergesprungen

Von Sylvio J. Godon

Wie selten ein hoher geistlicher Würdenträger hat Walter Kardinal Kasper gestern in Wangen die Herzen der Menschen erreicht und bewegt. Das war schon vor Beginn des Festgottesdienstes in der St. Martinskirche deutlich
zu spüren.

In Scharen versammelten sich die Menschen noch auf dem Vorplatz, im Gemeindehaus und auf dem Marktplatz als die Kirche bereits überfüllt war. Gott sei Dank blieben die Türen geöffnet und so konnten diejenigen, die weder in der Kirche noch im Gemeindehaus einen Platz gefunden hatten, der feierlichen Messe aus geringer Entfernung lauschen.

Schon die Aufführung der Nicolai-Messe durch den Kirchenchor St. Martin und den Stiftschor Seitenstetten war ein Herz und Seele ergreifendes Erleben. Die von 20 Priestern und 40 Ministranten gestaltete Messe vertiefte dieses, insbesondere die bewegenden Worte, die Kardinal Karl Lehmann und der Jubilar Kardinal Walter Kasper sprachen.

Die Herzen der Gläubigen vollends entzündet und mit Freude erfüllt aber hat Kardinal Walter Kasper auf dem Marktplatz, wo er es sich nicht nehmen ließ, jedem, der zu ihm wollte, zu begegnen. In Wangen hat sich gestern
sein Lebensmotto, ein Diener der Freude zu sein, mehr als erfüllt. Von dieser Freude hat er viel gestiftet und hinterlassen und sie wird noch lange in den Herzen der Gläubigen fortwirken — zum Gedeihen und Segen des
Christentums.